robert winter, mitte 60, alleinstehend. robert kenne ich schon lange. er wohnt zwei straßen weiter, und ich bin quasi mit ihm aufgewachsen. dunkel erinnere ich mich an eine familie, doch das ist lange her. robert war schon immer alt. sah ich ihn jemals lachen? als kind habe ich jedes mal gefroren, wenn ich ihm begegnet bin. einen tag lang durfte ich ihn nun fotografisch begleiten. vom aufwachen am morgen bis zum einschlafen am abend. ich bin mit ihm seinen weg zur arbeit gegangen, verbrachte viele stunden mit ihm im büro. ich sah ihn diszipliniert und pflichtbewusst. robert funktioniert- tagaus, tagein. träume hat er keine mehr – das ist vielleicht das beste in seinem leben. ich glaube, er hat mich nicht wahrgenommen an diesem tag. es schien ihm egal, ob einer da war oder nicht. mein blick durch die kamera zeigt mir einen isolierten menschen, der in absolute starre verfallen ist. für mich war das ein sehr wichtiger tag. meine sicht auf robert ist eine andere geworden. ich friere nun nicht mehr in seiner nähe. infos zur entstehung siehe hier